Beruf & Familie

Beruf & Familie

Gegensätze ziehen sich an. Sehen wir auch so.

Wer viel erwartet, muss auch bereit sein, viel zu geben. Als Familienunternehmen in der dritten Generation wissen wir aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, Familie und Beruf zu vereinen.

Beruf und Familie dürfen in einem innovativen und werteorientierten Unternehmen keine Gegensätze sein. Aus diesem Grund bieten wir unseren Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten, die Arbeitszeit optimal an ihre Bedürfnisse anzupassen. Dazu gehören beispielsweise flexible Arbeitszeitmodelle, Home-Office und ein Lebensarbeitszeitkonto. Darüber hinaus ermöglichen wir bei Bedarf eine Freistellung für die Pflege und Betreuung eines Angehörigen. Auch eine einzelfallbezogene Unterstützung in familiären Notsituationen gewähren wir gerne. Auf diese Weise fördern wir eine innovative und zukunftsorientierte Arbeitsweise.

Interview mit Meike Misch

Beruf und Familie? Ja – mit viel Flexibilität!

In einem Interview berichtet Meike Misch über die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere bei der Weber Gruppe.

Tochter: Luise, zum Zeitpunkt des Interviews zweieinhalb Jahre alt
Position: Einkaufsleiterin

Berufstätige Mütter haben es heutzutage oft nicht leicht. Wer Karriere machen, aber auf Kinder nicht verzichten möchte, kämpft häufig mit Kritik, zu wenig Zeit und starren Arbeitszeitmodellen. Meike Misch, Mutter der heute zweieinhalb Jahre alten Luise und Einkaufsleiterin an unserem Hauptstandort in Dillenburg, kennt diese Problematik. Dank eines sehr flexiblen Umfelds gelang ihr der Spagat jedoch. Die Voraussetzungen dazu schildert sie im Interview.

Sie sind als Führungskraft bei Weber tätig und haben gleichzeitig die Rolle der Mutter in Ihrer noch jungen Familie. Wie vereinen Sie persönlich diese beiden herausfordernden Rollen?
Ich bin nach der Geburt unserer Tochter Luise direkt wiedereingestiegen. In der ersten Zeit habe ich ausschließlich in einer 50%-Teilzeit aus dem Homeoffice gearbeitet und bin nur dann im Büro präsent gewesen, wenn es absolut erforderlich war (z. B. bei wichtigen Verhandlungen oder Audits). Als Luise sechs Monate alt wurde, war ich wieder etwas häufiger im Büro – an etwa zwei Tagen pro Woche. Mein endgültiger Wiedereinstieg mit einer Arbeitszeitreduktion auf 75% kam dann, als Luise im Alter von 13 Monaten die Kinderkrippe in unserem Wohnort besuchen konnte. Weil sie sich dort sehr wohlgefühlt hat und ich wusste, dass unsere Tochter gut betreut wurde, konnte ich mich sehr gut auf die beruflichen Themen konzentrieren, als ich wieder im Büro war. Das hat den Wiedereinstieg erheblich erleichtert.

Seit der Geburt unserer Tochter habe ich meine monatliche Arbeitszeit also zunächst auf 50%, später auf 75% reduziert und habe etwas zeitversetzt mit meinem Mann gearbeitet, so dass die Betreuungszeiten unserer Tochter außer Haus nicht zu lang wurden. Den Haushalt haben wir uns aufgeteilt, so gut es ging. Insgesamt funktioniert dieses Modell für uns gut.

Haben Sie persönliche, familiäre, kollegiale oder auch Unterstützung seitens des Unternehmens erfahren?
Ja, das habe ich und ich erfahre diese immer noch. Ich hatte insbesondere während meiner Elternzeit eine sehr gute Abwesenheitsvertretung durch meinen Stellvertreter sowie mein gesamtes Einkaufsteam. Die Abteilung hatte glücklicherweise schon vorher sehr selbstständig gearbeitet und daran hat sich während meiner Abwesenheit nichts geändert. Im Homeoffice habe ich per Telefon oder E-Mail immer engen Kontakt zu meinem Team gehalten und die anfallenden Aufgaben bestmöglich erledigen können. So war ich in wichtige Entscheidungen immer eingebunden und wusste, was lief. Einzig die Führungsthemen, für die eine regelmäßige Anwesenheit unerlässlich ist, hat mir mein Stellvertreter weitestgehend abgenommen. Daneben haben in dieser Zeit aber auch die anderen Abteilungen sowie unsere Geschäftsführung Rücksicht genommen und mich in allem unterstützt – dadurch konnte ich beruhigt in Elternzeit sein.

Auch heute kommen mir Unternehmen und Kollegen weiterhin sehr flexibel entgegen. Das hilft mir enorm hinsichtlich Terminplanungen oder der Gestaltung meiner Arbeitszeit. Wenn es zu Hause brennt, kann ich im Büro jederzeit alles stehen und liegen lassen.

Was außerdem schön ist: Vom Arbeitgeber meines Mannes und aus unserem familiären Umfeld erfahren wir ebenfalls große Unterstützung, so dass sogar Dienstreisen für mich wahrnehmbar sind. Dafür sind wir wirklich dankbar. Ich weiß aus meinem Freundeskreis, dass nicht alle Unternehmen so kooperativ, flexibel und kulant bei der Gestaltung des persönlichen Arbeitszeitmodells sind.

Welchen Rat können Sie Frauen geben, die sich in vergleichbaren Lebenssituationen befinden?
Für mich persönlich war klar, dass ich beides möchte: Kind und Beruf. Beruf meint in diesem Fall meine bisherige Funktion als Einkaufsleiterin. Aus Sicht des Unternehmens ist aber klar, dass das nur funktionieren kann, wenn man sich für eine relativ kurze Elternzeit entscheidet und den Kontakt zum Unternehmen bzw. zur Abteilung aufrechterhält. Außerdem muss, wie oben beschrieben, das Umfeld mitspielen. In meinem Fall hat das wunderbar funktioniert.

Man muss sich jedoch bewusst sein, dass das Image der arbeitenden Mutter mit Kleinkind in Deutschland leider noch immer sehr negativ behaftet ist. Häufig hat man sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld mit dem unterschwelligen Vorwurf zu kämpfen, egoistisch zu sein. Auch die relativ starren Zeitmodelle in unseren KiTas und die zuletzt dramatisch angestiegenen Betreuungskosten erschweren jungen Frauen den beruflichen Wiedereinstieg. Hier hat die Politik noch viele Hausaufgaben zu machen.

Darüber hinaus muss man bedenken, dass man eben nicht alles von seinem Kind persönlich miterlebt. Meiner Meinung nach hat das aber auch positive Seiten: So hat unsere Tochter beispielsweise auch eine sehr intensive Bindung zu ihrem Vater, weil die beiden ebenfalls sehr viel Zeit miteinander verbringen.

Zeit ist im Leben einer berufstätigen Mutter überhaupt das Stichwort! Man hat eigentlich immer zu wenig Zeit für alles – Kind, Job, Haushalt und vor allen Dingen für sich selbst. Um das alles in den Griff zu bekommen, braucht es vor allem eines: Flexibilität von allen Seiten. Ich kann nur empfehlen, sich frühzeitig über sein persönliches Arbeitsmodell Gedanken zu machen und die Führungskraft mit einzubinden, um eigene Vorstellungen und Wünsche, aber auch die Erfordernisse des Unternehmens abzustimmen. Nur so kann man als Unternehmen planen und entsprechende Vorkehrungen für eine Rückkehr des Mitarbeiters treffen – das gilt übrigens auch für Väter in Elternzeit. Außerdem ist es aus meiner Sicht wichtig, den Kontakt zum Unternehmen zu halten.

Insgesamt möchte ich keine der Erfahrungen missen und um nichts in der Welt auf unsere Tochter verzichten. Als Mensch ohne Kind denkt man immer, das sei Gerede, aber für mich stimmt es: Kinder sind das Tollste auf der Welt!